Westküstenlehrgang 2018

von links: Dennis Gusmann & Philip Zeich
von links: Dennis Gusmann & Philip Zeich

Wie bereits in den letzten Jahren erhielten auch 2018 Segeberger Schiedsrichter (und auch Schiedsrichter aus anderen Kreisen, u.a. Lübeck, Nordfriesland) die Möglichkeit am Westküstenlehrgang des KFV Dithmarschen teilzunehmen, welcher vom 10. bis zum 11. Februar in der Jugendherberge in Albersdorf stattfand.

Nachdem wir gemeinsam nach Albersdorf gefahren sind, starteten wir um kurz nach 10 Uhr unter der Leitung von Christopher Horn und Hassan Dominik mit dem ersten Programmpunkt: Regeltest. Dies war jedoch - entgegen unserer Erwartungen - kein normaler Regeltest, sondern ein Stresstest bei welchem die Regelfragen bei lauter Musik und Geschrei für nur wenige Sekunden und  - aufgrund von Hintergrundbildern - relativ schwer lesbar eingeblendet wurden. Dementsprechend fielen auch die Ergebnisse aus: Von 30 möglichen Punkten betrug die durchschnittlich erreichte Punktzahl gerade einmal 5,4 Punkte. 

Der Test bzw. dieses Experiment bildete dann aber eine gute Überleitung zum darauffolgenden Vortrag von Chris zum Thema Konzentration. Uns wurde klar gemacht wie wichtig es ist, als Schiedsrichter über die volle Spielzeit konzentriert zu sein und es wurden interessante Möglichkeiten/Tipps und Methoden erarbeitet, um die Konzentration aufrecht zu erhalten, zu steigern oder zu überprüfen. So wurde uns z.B. die 120-Sekunden Meditation vorgestellt, bei welcher man sich 120 Sekunden nur auf die Zeigerspitze des Sekundenzeigers einer Uhr konzentrieren und alles andere ausblenden sollte. Anschließend gab es dann noch einen Konformitätstest, welcher ausführlich besprochen und diskutiert wurde und deutlich besser als der "Regeltest" ausfiel. Nach dem anschließenden Mittagessen ging es dann mit dem Thema Assistent und Abseits weiter. Uns wurden zunächst verschiedene Szenen in Form eines Konformitätstests vorgespielt, welche von Chris und einigen Teilnehmern selbst produziert wurden und anschließend einige davon in Gruppen analysiert. Die dargestellten Szenen waren allesamt gegenläufige Bewegungen (Verteidiger sprinten Richtung Mittellinie, Angreifer sprinten Richtung Tor; der Ball sollte gespielt werden, als beide ca. auf gleicher Höhe waren), weshalb die Entscheidung in den meisten Fällen sehr schwierig war und fast alle letzten Endes überrascht waren, wie viele dieser gegenläufigen Bewegungen am Ende kein Abseits waren, obwohl es für unser Auge eindeutig danach aussah. Außerdem wurde das Verhalten der Schiedsrichterassistenten beurteilt und Tipps herausgearbeitet (Stellungsspiel, Site-Steps, etc.). Anschließend stieg Hassan mit uns in das Thema Spielmanagement ein und ging dabei vor allem auf den Bereich der Prävention ein. Es wurde erneut mit vielen Videos gearbeitet und viele verschiedene präventive Maßnahmen herausgearbeitet (z.B. Spielverständnis, Regelsicherheit, etc.), sowie mögliche Konfliktpotenziale besprochen. Nach dem Abendessen ging es dann zur Sporthalle, wo Dennis Witt, der Trainer des Landesligisten Husumer SV, ein Sportprogramm für uns vorbereitet hatte. Es wurden verschiedene Übungen durchgeführt, welche vor allem Konzentration, aber auch Reaktion und Koordination gefordert haben. Zum Abschluss wurde dann noch ein kleines (Fußball-)Turnier gespielt. Zurück in der Jugendherberge wurde dann noch das aktuelle ZDF Sportstudio geschaut, bevor die meisten von uns erschöpft ins Bett gingen.

Der nächste Tag startete dann um 7 Uhr mit einem Lauf durch das verschneite Albersdorf zu einem Aussichtsturm im Wald. Es folgten ein paar Mobilisations- und Sprintübungen (einschließlich Tipps für eine bessere Sprinttechnik), bevor es zum Frühstück zurückging. Anschließend wurde das Thema Spielmanagement von Chris fortgesetzt und Szenen aus der zweiten Halbzeit eines Regionalliga-Spiels bezüglich der Schiedsrichterleistung und vor den Hintergründen der ersten Halbzeit analysiert. Dabei wurde durchaus kritisch vorgegangen und sowohl positive als auch viele negative Aspekte (z.B. schwache Körpersprache, Wirkung der Karten) gefunden und Verbesserungsvorschläge bzw. präventive Maßnahmen diskutiert. Zum Abschluss des Lehrgangs gab es dann noch eine Feedbackrunde, an welche sich die Verabschiedung und Abreise anschlossen.

Insgesamt hat uns der Lehrgang sehr gut gefallen, wir haben sehr viel dazu gelernt und konnten Erfahrungen mit Schiedsrichtern aus anderen Kreisen austauschen. Außerdem waren die Stimmung und die Atmosphäre stets entspannt und der Lehrgang wurde - u.a. auch aufgrund der vielen praxisbezogenen Videos - nie langweilig. Zu guter Letzt möchten wir uns noch beim KFV Dithmarschen, sowie den Organisatoren Christopher Horn und Hassan Dominik für den durchaus gelungenen Lehrgang bedanken.

 

Philip Zeich